Häuser: Förene Hütte

Nideren 33
wohl 1. Hälfte 18. Jh.

Kein Haus in Trogen wurde literarisch mehr besungen als die «förene Hütte» des Arztes Laurenz Zellweger (1692–1764). Das alte Holzgiebelhaus stand an der Stelle des heutigen Gemeindehauses am Landsgemeindeplatz 1. Ende der 1740er Jahre wurde es von dem bis dahin bei seinen Eltern wohnhaften Junggesellen gekauft und als Mittelpunkt seines Freundeskreises etabliert.

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Die «förene Hütte» 2014 (Foto: KBAR)

Zellweger hatte das Haus zusammen mit einem Wald, der ihm alljährlich genügend Holz für die Heizung verschaffte, dem ganzen Wein im Keller und allerhand Haushaltgeräten erstanden. Die Zürcher Gelehrten Johann Jakob Breitinger und Johann Jakob Bodmer, die Dichter und Maler Salomon Gessner und Johann Caspar Füssli d. Ä., aber auch der junge Dichter Christoph Martin Wieland weilten hier zu Molkenkuren und geselligem Beisammensein.

«Nochmals sitz ich bey ihm in seiner förenen Hütte,
In der gebirgigen Wildniß, da athmet mein theurer Philocles
Heitere Stunden und Tage, von seinem Angesicht fliessen
Ruhige Stille, zufriedenes Lächeln, von Gram nie verdunkelt»,

schreibt Bodmer 1764 wehmütig in der Vorrede zum Nachruf auf seinen verstorbenen Freund.

Die «förene Hütte» musste 1760 dem Neubau des Palastes für Laurenz Zellwegers Neffen Jakob Zellweger- Wetter weichen und wurde an den Ort versetzt, an dem sie heute noch steht. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war sie auf der Ostseite durch einen Anbau erweitert worden.

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Reproduktion einer Federzeichnung von Johann Ulrich Fitzi, um 1820–30, in der Mitte die «förene Hütte»

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Foto von ca. 1940, der Anbau im Osten erfolgte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts