Landsgemeindeplatz
1779–82
Die Trogner Kirche wurde, nachdem im Dezember 1777 ein Erdbeben Spälte und Risse verursacht hatte, 1779–82 vom Teufner Baumeister Hans Ulrich Grubenmann auf der Stelle der alten Pfarrkirche von 1459 vollständig neu erbaut.
Die Kirche zeichnet sich durch verschiedene Besonderheiten aus, die nicht zuletzt durch grosszügige Zuwendungen der Familie Zellweger zustande kamen. Die beiden Brüder Johannes Zellweger-Hirzel und Jakob Zellweger-Wetter stifteten die einzigartige Säulenfassade, die zum eigentlichen Wahrzeichen der Kirche wurde, den Taufstein aus Carrara und die Kanzel aus Stuckmarmor. Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die von ihrer Schwester Ursula Wolf-Zellweger gestifteten Deckengemälde in Kirchenschiff und -chor, darunter eine Darstellung der vier Erdteile Asien, Europa, Amerika und Afrika, auf der sie sich selbst abbilden liess.
Die Cousine Anna Zuberbühler-Zellweger und deren Mann Johann Laurenz stifteten silberne Abendmahlsgefässe. Einen modernen Kelch ergänzte 2010 Gold- und Silberschmied Dieter Zellweger.
Die Kirche wurde 1835 und 1877–78 und zuletzt 1988–90 vollständig renoviert.
Hans Ulrich Grubenmann (1709–1783) stammt aus einer Baumeisterfamilie von Teufen. Mit seinen älteren Brüdern, die alle beim Vater das Handwerk erlernt hatten, arbeitete er eng zusammen. Grubenmann hatte sich mit dem Bau von Brücken mit grossen Spannweiten ohne Stützen einen Namen gemacht. Mit den Rheinbrücken in Schaffhausen und Reichenau wurde er europaweit bekannt. Nach dem Tode seines Bruders Jakob wurde er nicht nur im Familienunternehmen, sondern auch als Kirchenbauer dessen Nachfolger. Grubenmann soll 30 Kirchen errichtet haben. Die reformierte Kirche Trogen ist seine letzte.