Rosina Zellweger wurde am 16. Februar 1746 als Tochter von Conrad Zellweger-Sulser-Erleholzer (1694–1771) und Marie Zellweger-Erleholzer (1714–1771), seiner zweiten Frau, in Lyon geboren. Ihr Vater führte mit seinem jüngeren Bruder Johannes (1695–1774) in Lyon seit 1730 mit einigem Erfolg die Firma «Gebrüder Zellweger».
Wann genau Rosina Zellweger nach Trogen kam, ist unbekannt. Verbürgt ist, dass sie am 1. November 1765 in Trogen den jungen Arzt Bartholome Honnerlag (1740–1825) heiratete. Das junge Paar – Rosina war bei der Hochzeit erst 19 Jahre alt – zog in den neu erbauten Sonnenhof an der Altstätterstrasse 1 ein. Am gleichen Tag heiratete auch Bartholomes älterer Bruder Sebastian (1735–1803) Rosinas ältere Schwester Maria Elisabetha (1745–1777). Sie zogen in die südwestliche Hälfte des Doppelpalastes in der Nideren. In der andern Haushälfte lebten ab 1786 sein Bruder Johann Conrad (1738–1818) und Anna Honnerlag-Zellweger (1734–1792). Anna und Maria Elisabetha waren Cousinen.
Rosina Honnerlag-Zellweger brachte zwischen 1767 und 1777 fünf Kinder zur Welt: Maria Elisabetha (1767), Bartholome (1769–1829), Johann Conrad (1772–1839), Sebastian (1774–1775), Maria Magdalena (1777–1843).
Der Sonnenhof, das Arzthaus von Rosina und Bartholome Honnerlag-Zellweger, war kein reines Wohnhaus. Es beherbergte im linken Hausteil eine Privatklinik für Geisteskranke, die von Bartholome Honnerlag-Zellweger gegründet und geleitet wurde. Mit grosser Wahrscheinlichkeit arbeitete Rosina in der Praxis ihres Mannes mit. Die spärlichen Quellen vermitteln zwischen 1772 und 1794 das Bild einer jungen, sehr erfolgreichen und beliebten Arztfamilie, zumal Rosinas Mann in dieser Zeit auch seine politische Karriere in Angriff nahm.
Bartholome und Rosina Honnerlag-Zellweger waren beide sehr musikalisch – «er spielte die Violine und seine Gattin die Orgel» – und gastfreundlich. Der Sonnenhof war zu Lebzeiten der beiden als offenes Haus bekannt, das von zahlreichen Gästen stets gerne besucht wurde.
Aus dem Jahr 1794 sind acht Briefe Rosinas an den Zürcher Pfarrer und Gelehrten Johann Caspar Lavater (1741–1801) erhalten. Die «Frau Doctorin» schilderte in den Briefen in einer ausführlichen Selbstanalyse ihre Krankheit, die sie schon seit Wochen zu plagen scheint, eine Depression, ein ängstliches Gemütsleiden, schwermütige Gedanken, quälende schwarze Fantasien. Sie zeichnete das Bild einer einsamen Frau ohne familiären Rückhalt. Vier Briefe erhielt sie als Antwortschreiben des viel beschäftigten Zürchers zurück. Er gab ihr Ratschläge und empfahl ihr verschiedene Schriften zur Lektüre.
Rosina Honnerlag-Zellweger überlebte ihren Mann um 13 Jahre, sie starb am 23. März 1728 in Trogen.