Häuser: Tobler’scher Holzpalast

Bergweg 1
1807–10

Der Holzpalast wurde 1807–10 vom Gaiser Baumeister Konrad Langenegger als Wohn- und Geschäftshaus für Michael und Catharina Barbara Tobler-Zuberbühler erbaut. Stilistisch ist das Haus dem 1803–05 vom gleichen Baumeister für Catharina Barbaras Schwester Anna Barbara und Jakob Zellweger-Zuberbühler am Platz errichteten Steinpalast, dem Rathaus (Landsgemeindeplatz 2), nachempfunden. Erst beim Nähertreten werden die geschindelten Fassaden sichtbar, der Rohbau ist gestrickt.

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Tobler’scher Holzpalast vor der Eingerüstung für die Fassadenrenovation im Frühjahr 2014 (Foto: KBAR)

Bis 1913 blieb der Holzpalast im Besitz der Kaufmannsfamilie Tobler. Von 1915–1975 war das Gebäude das «Trogner Doktorhaus» und als solches Wohnhaus, Praxis und zeitweise Kinderheim unter Otto Ritzmann (1915–32), August Riederer (1932–52) und Aldo Frank (1952–75), alle drei Gemeinde- und Spitalärzte am Mittelländer Bezirksspital. Heute ist der Holzpalast ein Wohnhaus mit mehreren Wohnungen.
Der Bauherr Michael Tobler-Zuberbühler (1761–1830) hat seine Ausbildung zum Kaufmann in Zellweger’schen Handelshäusern absolviert. Zuerst arbeitete er mit seinem Bruder im väterlichen Handelhaus in Heiden. Nach seiner Übersiedlung nach Trogen wohnte er im späteren Gasthaus Krone (Landsgemeindeplatz 3) und gründete 1795 ein auf den Handel mit englischem Garn spezialisiertes Geschäft. 1802 war er Landeszeugherr. 1821 gehörte er zu den Mitbegründern des Knabeninstituts in der Nideren, der späteren Kantonsschule Trogen.

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Baupläne des Tobler’schen Holzpalastes, 1807, Portalstudie

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Grundriss 1. Obergeschoss mit Küche und Turmofen

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Aufriss, gut ersichtlich das Treppenhaus, die Gewölbe im Keller und im Erdgeschoss sowie die beiden Turmöfen im 1. und 2. Obergeschoss; massives Kellermauerwerk

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Kaminstudie

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Treppengeländerstudie